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Die andere Wange hinhalten?

Einer der bekanntesten Sätze der Bibel ist: "Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dem halte auch noch die andere hin". Und dieser Satz ist zurecht so bekannt. Denn was Jesus hier gesagt hat, ist etwas so völlig Neues, dass darin die Kraft liegt, die Welt zu verändern. Und Jesus hat nicht nur gesagt, wir sollen die andere Wange hinhalten, er hat auch wirklich so gelebt. er hat auf Gewalt verzichtet, auch als es ihm an den Kragen gegangen ist. Aus Liebe hat er sich verletzlich gemacht.

Können wir auch so leben? Wollen wir so leben? Also wenn das heissen würde, dass ich nun jedes Unrecht einfach stumm ertragen müsste, dann würde mir das nicht gefallen. Will Jesus uns einschüchtern? Soll ich jede Respektlosigkeit mir gegenüber einfach schlucken? Das kann doch nicht gesund sein. Ich bin der Sache nachgegangen und habe das Neue Testament mal danach durchforstet, wie Jesus mit Konflikten umgegangen ist. Auf der einen Seite hat sich meine Erwartung bestätigt: Jesus ist selbst in Konflikten voller Liebe, er rächt sich nicht und er spinnt auch keine Intrigen. Aber auf der anderen Seite war ich überrascht: Jesus ist in Konflikten nicht passiv, sondern höchst aktiv. Er duckt sich nicht einfach. Wenn es einen Konflikt gibt, bringt er die Menschen zum Beispiel mit Gleichnissen ins Nachdenken. Gut, ein Gleichnis wird den meisten von uns in einem Streit nicht gerade einfallen, aber vielleicht die Frage nach Recht und nach Unrecht.

Wir müssen nicht immer still sein und so tun, als hätten wir keine Rechte, als hätten wir keinen Respekt verdient. Wir dürfen aufzeigen, wo andere Menschen unsere Grenzen verletzen. Jesus möchte dass wir aktiv werden, dass wir lieben. Er möchte, dass wir kreativ werden, um Streit zu beenden. Wir sollen unsere Gegner überraschen. Wir sollen uns nicht über sie stellen, aber wir müssen auch nicht immer unter ihnen leiden. Eine liebevolle Geste, eine provokative Frage, ein freundliches Wort können kleine Wunder bewirken. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus uns mit seinen Worten nicht einschüchtern, sondern ermutigen möchte. Mir hat dieses Wort immer wieder neu Mut gegeben und das wünsche ich dir auch. Wenn jemand dich auf deine rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin.

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